Grundlagen
Oberflächenenergie |
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Für eine gute Verklebung ist die Adhäsion der Verbindung von entscheidender Bedeutung. Der Begriff Adhäsion beschreibt die Haftkraft zwischen den Fügepartnern. Diese Haftkraft wird von der Temperatur, Witterung, Alter der Verbindung und der inneren Festigkeit (Kohäsion) des Klebstoffes beeinflusst. Adhäsives Versagen einer Verbindung beinhaltet die vollständige Trennung des Klebstoffs von der zu verklebenden Oberfläche. Kohäsionsversagen beschreibt die Zerstörung des inneren Zusammenhalts eines Klebstoffes. |
Haftklebstoffe mit niedriger Oberflächenspannung zeigen auf einer großen Zahl von Substraten eine gute Anfangshaftung (Tack) [2]. Wie in Abb. 1 zu sehen, gelten die vorher beschriebenen Zusammenhänge zwischen den Verhältnissen σS/σL und den resultierenden Schälwiderständen sowohl für die Anfangshaftung (direkt nach dem Verkleben) als auch nach längerer Verweilzeit (s. a. [4]). Die meisten Normen und Verfahren zur Beurteilung der Schälkraft verwenden als Substrat einen Werkstoff mit hoher Oberflächenspannung wie z.B. Metall. Dieser besitzt eine Oberflächenspannung von rd. 2000 mN/m (Eisen). Für die Auswahl eines geeigneten Klebebandes ist zu beachten, dass die typischerweise als Luftdichtheitsschichten eingesetzten Materialien, z.B. PE-Folien, eine Oberflächenspannung in einem Bereich von rd. 30 mN/m aufweisen. Diese Werte weichen beträchtlich von dem des Werkstoffs Metall ab. |
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Abb. 2 - Benetzung [3]. |
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[2] Hüther, Ralf: Ein Beitrag zur Klärung der Adhäsionsmechanismen von Haftklebstoffen. Ralf Hüther. –Als Ms. gedr.- Aachen: Shaker, 1995 Zugl.: Kaiserslautern, Univ., Diss., 1995.
[3] Der LOCKTITE 1992793
[4] Geiß P.: Verarbeitungskonzepte und Belastungskriterien für Haftklebstoffe, Dissertation Universität Kaiserlautern, ISBN 3-927235-25-3 1998.