Konstruktion

Als Anbau verfügt das Institutsgebäude über günstige energetische Voraussetzungen. Die wärmetauschende Hüllfläche wird deutlich reduziert A/V - Verhältnis = 0,34 m-1. Sie besteht aus einem Wärmedämmverbundsystem (d=30cm) auf einer Betonwand (d=20cm). Der U - Wert der Außenwand beträgt 0,11 W/m²K, (WDVS). Dies entspicht einer Passivhausbauweise.
Die Hauptfassade bildet eine vorgehängte Pfosten-/ Riegelkonstruktion aus Holz/Aluminium mit großzügiger Verglasung vom Boden bis zur Decke. Sie ist nach Süden orientiert und ermöglicht die passive Nutzung solarer Energieeinträge im Winter. Die 3-Scheiben Wärmeschutzverglasung (U= 0,6 W/m²K, g= 42%) ermöglicht es, auf zusätzliche Heizflächen an der Fassade zur Vermeidung von Zugerscheinungen zu verzichten. Der Rahmenanteil wurde minimiert und die Rahmen hochwärmegedämmt ausgeführt. Um die solaren Strahlungseinträge im Sommer zu begrenzen, wurde auf der Ost- und Westseite auf großflächige Verglasung verzichtet. Der Sonnenschutz ist bei der gesamten Fassade außenliegend.
Das Tragwerk besteht aus einer Stahlbeton - Skelettkonstruktion. Zur Aussteifung dienen Wand- und Deckenscheiben. Über alle Geschosse hinweg trennt eine Wand aus ungebrannten Lehmsteinen den Flurbereich von den Büroräumen ab. Die offenporige Struktur der Lehmsteine fördert eine ausgeglichene Raumluftfeuchte im gesamten Gebäude. Die hohe Speichermasse der Wand erhöht den Anteil der nutzbaren solaren Gewinne. Die zweischalige Lehmwand bildet einen Zwischenraum, der als Installationszone die Versorgungsleitungen aufnimmt. Die natürliche Struktur und Oberfläche der Lehmsteine erhöht die emotionale und akustische Behaglichkeit und steht in einem reizvollen Wechselspiel mit den glatten Beton- und Putzflächen.



Abb. 1 - Südfassade
Abb. 2 - Lehmwand